Hallo, Ina
Also, erstmal: Rohrblattinstrumente (alle!) sind etwas heikler in der Intonation als Blockflöten - schon an einem "zweiten Tag" allzu hohe Ansprüche an sich selbst zu stellen, ist vermutlich eher etwas hart - aber das heißt nicht, dass du dir nicht über interessante Dinge Gedanken machst

Dass du schon 440 schaffst, ist fein - die meisten überblasen (vor allem Klarinettisten und Saxophonisten...) und bekommen zu hohe Töne!
Wenn der Klang dumpf wird, kann das viele Ursachen haben. Erstmal ist es so, dass sich im Mundstück (zwischen Blatt und Kante) Speichel oder Feuchtigkeit sammeln kann, der dann den Klang dämpft. Daher "suckeln" Klarinettisten (und Saxophonisten, aber seltener) gelegentlich - aber mit der Zeit wird das besser, am Anfang bläst man sowieso mit zu viel Schwung und zu wenig Kontrolle (kennst du sicher von der Flöte, oder - da ist das klanglich noch verheerender...). Außerdem kann dieses druckvolle Blasen schlicht dazu führen, dass das Blatt nicht frei schwingt, sondern zusätzlich vibriert - das klingt dann, als halte man eine Hummel im Glas neben das Xaphoon. Also: Lockerer und gleichmäßiger blasen, die Töne dem Instrument nicht abzwingen, sondern klingen lassen!
Nicht jeder Ton lässt sich subjektiv gleich gut anblasen - obwohl ich Holzbläser (genauer: Saxophonist) bin, habe ich einige Zeit gebraucht, bis alles rund und gleichmäßig klang, und einige Töne kommen heute noch nicht restlos klangvoll. Das Xaphoon ist ein für seine Stimmung kleines Instrument, daher wirken sich Störungen der Luftsäule recht klar hörbar aus - aber auch hier: Du kennst das sicher, wenn einer in die Flöte "reinpfeift", also zu stark und dabei ungleichmäßig bläst - wenns keine Gigser gibt, dann klingt es jedenfalls einfach nervig.
Dass D oder C schwierig sind (bei mir ist es das C), hat damit zu tun, dass dann wirklich (praktisch) die längstmögliche Luftsäule schwingt, also alle, auch die unerwünschten, Vibrationen, Nebengeräusche und Obertöne zum Zug kommen. Mit der Zeit ergibt sich das, das kann ich dir so gut wie versprechen. Meistens muss man tatsächlich nur lernen, sich etwas (manchmal nur minimal) zurückzunehmen.
Zusammenfassend: Dranbleiben, ruhig und vor allem am Anfang nicht zu stark blasen und auch den Lippendruck minimieren - das heißt nicht, dass er schwach werden sollte, aber zu viel wirkt einfach bedämpfend und strengt zudem unnötig an.
Wegen des Blattes: Anfeuchten mit Zunge bzw. im Mund genügt; wenn das Blättchen sich nass (nicht nur leicht feucht) anfühlt, ist es zu weich und bietet weniger Klangstabilität. Aber das gibt sich ja jeweils nach ein paar Minuten, also wars sicher nicht schlimm. Beim Anbringen machst du meiner Meinung nach nichts falsch, achte aber darauf, dass das Blättchen nicht oder nur ganz wenig übersteht. Wenn dir der Ton zu wattig ist, dann schieb es weiter nach hinten (bündig mit der Mundstückspitze oder sogar noch ein klein wenig weiter nach hinten - aber so, dass die vordere Blattkante noch übers Holz/Plastik zu liegen kommt). Es genügt, das Blättchen zu fixieren, allzu fest anzuziehen brauchst du die Schrauben nicht. Wenn es sich nicht mehr seitlich verschieben lässt (außer mit Gewalt), stimmt der Druck.
So, das war jetzt wohl etwas ausführlich - ich hoffe, es dient trotzdem.
M.